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Eigentlich waren sie am falschen Ufer. Die falsche Seite war die Schattenseite, die mit dem Blick aufs rechte Ufer, und er starrte trübsinnig auf die Seite mit den Touristenbooten. Eigentlich hatten sie ein Haus am Westufer des Sees mieten wollen, aber mit den Jahren waren die Preise in schwindelnde Höhen geklettert. Eigentlich. Es würde zu weit führen und den Leser unnötig strapazieren, an dieser Stelle Lob und Tadel des Eigentlich zu singen. Immerhin handelte es sich um eines der Worte – eigentlich –, die im leichten Schwunge oder Nur-so-dahin-gesagt-Sein ohne aufzutragen ganze hermeneutische Welten freigaben. Die leichte Dehnung der beiden ersten Buchstaben (die ein Zwillings- oder Doppelbuchstabensein führten, Diphthonge, alphabetische Dickhäuter) mit nachfolgender Tonhöhenvariante war nur eine und – eigentlich – die schlichteste und eingeübteste Weise der Färbung und Sinnhinterlegung. Nicht viel anders, als ein Kennwort fürs Sparbuch. Man sparte den (eigentlichen) Sinn gewissermaßen auf – wenn es ihn denn gab, und das Ganze nicht nur ein Poker war, der die jeweils zur Behandlung stehende Sache reicher und Sinn als bei Bedarf und ausreichender Geschicklichkeit durchaus zu erzielenden Gewinn erscheinen ließ. Eigentlich.